13. Juni 2016
EU-Kohäsionsfond: Publikation zum Thema Palliative Care in Tschechien ermöglicht
Die Broschüre «Palliative Care – Eine Einführung für Mitarbeitende in Institutionen der Altenpflege» dient tschechischem Pflegepersonal als Arbeitsinstrument zur Förderung der Lebensqualität sterbender und schwer kranker Menschen.
Im Rahmen des Erweiterungsbeitrags der Schweizerischen Eidgenossenschaft konnte ein weiteres Projekt in Tschechien in Zusammenarbeit mit der Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule erfolgreich abgeschlossen werden.
Wie die meisten europäischen Länder sieht sich auch die Tschechische Republik mit dem Problem einer alternden Bevölkerung und einer erhöhten Nachfrage nach Gesundheitsleistungen für ältere Menschen konfrontiert. Die Qualität der Langzeitpflege – einschliesslich Palliativmedizin – ist sehr unterschiedlich und oft nicht ausreichend entwickelt. Der Kohäsionsfonds stellt daher unter anderem Mittel für die Sicherstellung eines nachhaltigen tschechischen Gesundheitssystems zur Verfügung.
Die Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule und der Verband der Anbieter sozialer Dienste Tschechische Republik setzen sich im Rahmen des Partnerschaftsfonds dafür ein, dass Menschen mit einer unheilbaren Krankheit möglichst wenig an Beschwerden leiden müssen und eine möglichst hohe Lebensqualität bis zuletzt aufrecht erhalten können. Die erstellte Publikation hat zum Ziel, das Wissen und die berufliche Qualifikation von Mitarbeitenden in tschechischen Pflegeheimen in Bezug auf Palliative Care zu erweitern. Der Text wurde von Mitarbeitenden des Wohn- und Pflegehauses Magnolia, das zur Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule gehört, verfasst und auf Tschechisch übersetzt sowie mit Beiträgen tschechischer Autoren ergänzt. Die Fotografien wurden in diesem Rahmen durch den Zürcher Fotografen Nicolás Zonvi erstellt.
Unter Palliative Care versteht man eine umsorgende Haltung und ein professionelles Handeln, das den Akzent bei unheilbar Kranken ganz auf fürsorgliche Begleitung und wirksame Linderung belastender Beschwerden legt. Im Mittelpunkt steht die betroffene Person mit ihren individuellen körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen und Wünschen. Ihr soll trotz unheilbarer Krankheit zu einer möglichst hohen Lebensqualität bis zuletzt verholfen werden. Dazu gehört auch die Unterstützung beim Abschiednehmen und Sterben.
Mit dem Erweiterungsbeitrag verfolgt die Schweiz das Ziel, die Reduktion der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in der erweiterten Europäischen Union (EU) zu unterstützen. Dank zahlreicher bilateraler Partnerschaften wurden die Beziehungen der Partnerländer mit der Schweiz vertieft und ein positives Bild der Schweiz vermittelt. Im Juni 2007 bewilligte das Parlament einen Rahmenkredit von einer Milliarde Franken zugunsten der zehn Staaten, die 2004 der EU beigetreten waren, darunter auch die Tschechische Republik.
Foto: Nicolás Zonvi
