8. Januar 2016
Tagesgruppe: Für Demenzkranke und Angehörige eine grosse Chance
Die Tagesgruppe für Menschen mit Demenz des Wohn- und Pflegehauses Magnolia in Zollikerberg bietet Angehörigen Entlastung im Alltag und stärkt gleichzeitig das Selbstbewusstsein der an Demenz erkrankten Menschen.
In der Schweiz steigt die Zahl der Demenzkranken jedes Jahr. Dabei wird oft unterschätzt, welcher Belastung die Angehörigen ausgesetzt sind, die Demenzbetroffene zu Hause pflegen und betreuen. Rund um die Uhr für jemanden da sein zu müssen ist eine schwere Aufgabe, die beim besten Willen nicht alleine zu bewältigen ist. In dieser Situation kann die Tagesgruppe eine hilfreiche Entlastung darstellen.
Von Montag bis Freitag werden die Tagesgäste in Kleingruppen von Pflegefachleuten betreut. «Die Erwartungen der Tagesgäste und von deren Angehörigen sind vielfältig», erklärt Claudia Neuweiler, stellvertretende Leitung Pflege und Betreuung. «Deshalb passen wir das Betreuungsprogramm individuell an. Das schliesst auch flexible Ankunftszeiten mit ein. Uns ist wichtig, dass die Angehörigen und Betroffenen ihren eigenen Tagesrhythmus beibehalten können und nicht zu einem fixen Zeitpunkt am Empfang stehen müssen.»
Die meisten Tagesgäste treffen um 9 Uhr ein. Der Tagesablauf besteht aus verschiedenen Aktivitäten wie Turnen, Werken und Gedächtnistraining sowie Spaziergänge im geschützten Rosengarten oder im grossen Park. Wenn sich ein Tagesgast lieber zurückziehen will, kann er im Ruheraum entspannen oder schlafen. Der gemeinsame Mittagstisch strukturiert den Tag. Regelmässig kochen und backen die Tagesgäste auch selber. Um 17 Uhr werden die Tagesgäste von ihren Angehörigen wieder abgeholt. Dabei bleibt Zeit für eine Beratung und einen Austausch über den Tagesverlauf.
«Natürlich braucht es eine Eingewöhnungszeit», sagt Elisabeth Berger, Leitung Pflege und Betreuung, «aber ich beobachte immer wieder, wie die Tagesgruppe für den Tagesgast zu einem zweiten Zuhause wird. Hier kann er sein, wie er ist. Die stressfreie, geschützte Atmosphäre in der grösseren Gemeinschaft von Demenzbetroffenen wirkt beruhigend.»
Claudia Neuweiler, stellvertretende Leitung Pflege und Betreuung, und Elisabeth Berger, Leitung Pflege und Betreuung, im Park des Wohn- und Pflegehauses Magnolia.
